Der Weg zum IFR (Teil 2) – Durchblick bei den Berechtigungen


Es soll also eine Berechtigung zum Fliegen nach Instrumentenflugregeln sein. Welche Möglichkeiten gibt es dafür?
* Enroute IR. Quasi die Berechtigung IFR zu fliegen, aber nicht zu starten und auch nicht zu landen. Da ist – wenn ich das richtig verstehe – dann ausschließlich eine VFR – IFR – VFR – Kombination möglich. Die Enroute IR – Berechtigung wurde bereits eingestellt, kommt für mich also eh nicht in Frage.
* BIR. Das Basic IR ist ein normales IR inklusive Abflüge und Anflüge, jedoch gelten hier höhere Minima (600 Fuß Wolkenuntergrenze bei Abflug und +200 Fuß Aufschlag auf alle Minima im Anflug). Zudem ist das BIR nur in EASA-Ländern zugelassen. Ich gehe nicht davon aus, dass ich irgendwann in den USA oder in Russland IFR fliegen werden, Großbritannien ist aber gar nicht so weit weg. Das legal erhöhte Minimum sehe ich persönlich nicht als Problem an. Spoiler: nicht nachdem ich auf 200ft über der Schwelle ist herangeflogen bin und gesehen habe, wie knapp das dann doch ist.
* CB-IR. Das CB-IR ist mehr oder weniger ein vollwertiges IFR. Ausserdem dürfen hierfür bereits Praxisstunden auf eigenen Flugzeugen mit eigenen Fluglehrern durchgeführt und angerechnet werden (max 35h), bevor die Ausbildung (min 10h) in der Flugschule beendet wird.
Super. Da ich im Verein 3 IFR-taugliche Flugzeuge und 4 IFR-Fluglehrer zur Verfügung habe, kann ich den ersten Teil sehr günstig abfrühstücken. Zwei der Flugzeuge sind zusätzlcih bei der Flugschule gemeldet, ich kann also die gesamte Ausbildung auf Vereinsraten fliegen. Die Entscheidung steht.

Die Anmeldung bei der Flugschule ist getan. Als nächstes gilt es, Theorie zu büffeln.

… to be continued

Der Weg zum IFR (Teil 1)

Drei Jahre ist es her, als die Post einen Brief vom RP Darmstadt zugestellt hat. Meine PPL ist angekommen. Die Erfahrung seitdem: Nachflugberechtigung, 110h PiC und Landungen auf 50 verschiedene Flugplätzen. Auf der anderen Seite wurden sicherlich 10 bis 20 geplante Ausflüge abgesagt, weil das Wetter nicht so wollte, wie wir es geplant hatten.

Nach längerem Grübeln und IFR-Miflügen bei Vereinskollegen habe ich mich doch dazu entschieden, die CBIR-Berechtigung zu machen.

Vor der Anmeldung musste ich mir schon die erste Frage beantworten. Was für eine Ausbildung ist sinnvoll? Da gibt es aktuell – in Deutschland – drei Stufen. Das einfache Basic IR (BIR), das neue Competency Based IR (CBIR) oder gleich das vollständige IR. Der Unterschied ist hauptsächlich in der Länge und Umfang der Ausbildung, teilweise auch in deren Gültigkeit. Sehr grob zusammengefasst ist das BIR ausschließlich in EASA-Ländern gültig und hat höhere Minima bei Sichtweite, Entscheidungshöhe und Wolkenuntergrenze, als die anderen beiden. Wer also ausschließlich in Europa, mit 1500m Sichtweite und +200ft Aufschlag auf die Entschiedungshöhe klar kommt, dem ist mit einem BIR bereits geholfen. Möchte man jedoch auch außerhalb EASA fliegen – ist Großbritanien jetzt nun auch ausserhalb, oder zählen die noch irgendwie dazu? – oder sich nicht nicht mit Mathe beschäftigen will um die veröffentlichten Minima für sich anpassen zu müssen, dem sei dann wohl mindestens der CB-IR empfohlen

Auf jeden Fall brauche ich ein AZF und da sind die Regeln in Deutschland speziell. Solange also die Entscheidung reift, habe ich mir schon einmal einen Termin bei der Bundesnetzagentur eingeholt. einen Termin in 2 Monaten gefunden und direkt angemeldet. Die AZF-Prüfung besteht aus 2 Teilen. Der erste Teil ist eine Frage-Prüfung mit ein paar Antworten. Da die Prüfungsfragen online als PDF zur Verfügung stehen ist das das geringere Übel. Der Zweite Teil ist ein Funkszenario ähnlich zum BZF, nur muss man hier einmal für eine vorgegebenen Flug ein Flugplan-Formular auf Papier korrekt ausfüllen und dann den Flug simuliert abfunken. Da ich mich hier doch etwas unwohl gefühlt habe, habe ich ins Sparschwein gegriffen und zwei Übungswochenenden Vorbereitungskurs gebucht.

<to be continued>